Wer eine neue Stadt bereist, sollte unbedingt zumindest einmal den Blick von oben auf die Dächer genießen. Wien von oben zu betrachten ist ein besonderes Erlebnis, das die wahre Größe und Schönheit der Stadt offenbart.
Wien liegt am östlichsten Ende der Alpen, den sogenannten Wiener Bergen. Das bietet besonders im westlichen Teil Wiens zahlreiche Möglichkeiten für einen schönen Überblick auf die Stadt. Aber auch im Stadtzentrum gibt es mehrere Aussichtsterrassen und -plattformen die zu einem atemberaubenden Blick einladen.
Kahlenberg – Der Klassiker mit Weinbergsicht
Der Kahlenberg, mit seinen 484 Metern Höhe, bietet einen der berühmtesten Ausblicke über Wien. Von hier aus überblicken man besonders gut die inneren Bezirke, den Donaukanal und die weitläufigen Weinberge des 19. Bezirks. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zum Schneeberg in Niederösterreich. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der Stephansdom, der majestätisch aus dem Häusermeer der Inneren Stadt emporragt. Auch nachts ist die Aussicht beeindruckend, die beleuchteten Donaubrücken und die bunten Lichter des Prater-Vergnügungsparks tauchen die Stadt in ein besonderes Licht.
Die Anfahrt erfolgt am bequemsten mit dem Bus 38A von der U4-Station Heiligenstadt. Alternativ kann man auch mit dem Auto über die Höhenstraße fahren, wobei ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Für Wanderbegeisterte gibt es mehrere markierte Wanderwege, die durch den Wienerwald zum Gipfel führen.
Donauturm – Modern und zentral
Der Donauturm, der heute als eines der markantesten Wahrzeichen Wiens gilt, entstand im Rahmen der Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64) im Jahr 1964. Der Turm überstand im Laufe der Jahrzehnte mehrere Renovierungen und Modernisierungen, wobei die bedeutendste im Jahr 2018 stattfand. Dabei wurden die Restaurants neugestaltet und die Aufzüge auf den neuesten technischen Stand gebracht.
Mit 252 Metern Höhe ist der Donauturm das höchste Bauwerk Österreichs. Von seiner Aussichtsplattform und dem sich drehenden Restaurant hat man einen spektakulären 360-Grad-Blick über die gesamte Stadt. Besonders gut sieht man hier die moderne Skyline der Donau City, die UNO-City und natürlich die Donau selbst mit ihren verschiedenen Armen. Der Blick reicht von den Weinbergen im Norden bis zu den Industriegebieten im Süden.
Erreichen kann man den Donauturm mit der U1 bis zur Station Alte Donau, von dort sind es etwa 10 Minuten zu Fuß. Mit dem Auto folgt man der Beschilderung zur Donauturmstraße, wo ein großer Parkplatz zur Verfügung steht.
Ocean Sky Restaurant – Über den Dächern von Mariahilf
Das Ocean Sky Restaurant im Haus des Meeres bietet einen einzigartigen Blick über den 6. Bezirk und die angrenzenden Gebiete. Von hier aus haben Sie eine besonders schöne Perspektive auf die Mariahilfer Straße, den Naschmarkt und bei gutem Wetter bis zum Wienerwald. Die große Glasfront ermöglicht einen beeindruckenden Panoramablick, während man die gehobene Küche genießen kann. Eine Tisch-Reservierung ist in jedem Fall zu empfehlen!
Die Anreise erfolgt am besten mit der U3 bis zur Station Neubaugasse oder mit der U4 bis Kettenbrückengasse. Von beiden Stationen sind es nur wenige Gehminuten zum Haus des Meeres. Parkplätze in der Umgebung sind rar, daher empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Himmelhof Wiese – Der naturnahe Ausblick
Die Himmelhof Wiese im 13. Bezirk ist ein weniger bekannter, aber nicht minder reizvoller Aussichtspunkt. Von hier aus kann man einen wunderschönen Blick über den Westen Wiens genießen, insbesondere über Hietzing (13. Bezirk) und Penzing (14. Bezirk). Die naturbelassene Umgebung macht diesen Ort zu einem beliebten Ziel für Picknicks und entspannte Nachmittage.
Erreichbar ist die Himmelhof Wiese mit dem Bus 54B von der U4-Station Hietzing oder zu Fuß durch den Lainzer Tiergarten. Mit dem Auto kann man über die Himmelhofgasse anreisen, Parkmöglichkeiten sind vorhanden, aber begrenzt und kostenpflichtig.
Jubiläumswarte – Der historische Turm
Die 31 Meter hohe Jubiläumswarte auf dem Gallitzinberg bietet einen einzigartigen Blick über den Wienerwald und die westlichen Bezirke Wiens. An klaren Tagen reicht die Sicht bis zum Ötscher. Besonders gut sieht man von hier Ottakring (16. Bezirk) und die ausgedehnten Waldgebiete des Wienerwalds.
Die Anreise erfolgt mit dem Bus 46B von der U3-Station Ottakring bis zur Endstation Wilhelminenberg. Von dort führt ein etwa 15-minütiger Spaziergang durch den Wald zur Warte. Mit dem Autofährt man über die Gallitzinstraße, Parkplätze gibt es in der Nähe des Wilhelminenberger Schlosshotels.
Jeder dieser Aussichtspunkte bietet seine eigene, besondere Perspektive auf Wien und zeigt die vielfältigen Facetten dieser geschichtsträchtigen Stadt. Ob bei Tag oder bei Nacht, im Sommer oder Winter – ein Besuch dieser Aussichtspunkte lohnt sich zu jeder Jahreszeit und lässt einen Wien aus einer neuen Perspektive entdecken.